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AKG WMS420 Vocal Set Band D Test

Praxis

Fertigung und Usability

Der Schaft der Mikrofon-Sender-Kombination liegt super in der Hand. Dazu trägt einerseits die handschmeichelnde Form des Geräts bei, andererseits sorgt aber auch die Oberflächenbeschaffenheit des matt satinierten Kunststoffs für eine schöne Haptik. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Mikrofon trotz des Senders im Fuß gut ausbalanciert ist. Der Kapselschutz aus Drahtgeflecht hat keine Kugelform, sondern einen eher kantigen Abschluss, wodurch er robuster wird und somit Stabilität für den Bühneneinsatz gewährleistet.
Das Display ist auch ohne Hintergrundbeleuchtung recht gut abzulesen, liegt für meinen Geschmack aber ein wenig zu tief im Gehäuse und ist dazu kaum 1/4 cm² groß. Da es aber beim Soundcheck möglich sein sollte, die Funkstrecke mit dem in/an der Location verfügbaren Licht einzustellen, ist hier für die Praxis kein immenser Nachteil, aber immerhin ein klitzekleines Manko zu erkennen.
Einzig die Gummilasche über dem Kanalwahlschalter hat mir das eine oder andere Mal zu schaffen gemacht, denn sie ließ sich auch mit den Fingernägeln kaum um einen gefühlten Nanometer bewegen. Das ist zwar für das unkomplizierte Einrichten des Systems zunächst unvorteilhaft, verhindert aber das versehentliche Verstellen auf einen anderen Kanal. Insofern hat die Gummilasche also auch ihre guten Seiten. Der An/Aus-Schalter des Handsenders ist ebenfalls leicht vertieft angebracht, jedoch sollten Sänger und Sprecher hier kein Problem haben, die Position des Schiebereglers zu verändern.

Fotostrecke: 3 Bilder Sowohl Sender…

Funk- und Signalqualität

Die Kanalwahl und Sender-Empfänger-Synchronisation gelingt mir im Handumdrehen, denn ich muss beim AKG WMS420 Vocal Set keine umständlichen Tastenkombinationen ausführen, sondern schlichtweg den gewünschten Channel einstellen. Die Testaufnahmen erfolgten im Übrigen mit einem Abstand von etwa 4,50 Metern zwischen den beiden Geräten, wobei während der Übertragung weder Aussetzer noch andere Unregelmäßigkeiten auftraten. Um einen brauchbaren Arbeitspegel zu erreichen, verstärke ich das vom Empfänger ausgegebene Signal um knapp 21 dB. Hier zahlt sich das gute Rauschverhalten des Funksets aus, das ich als „nahezu rauschfrei“ bezeichnen möchte. Nicht schlecht, in Anbetracht der Preisklasse. Betätige ich den Ein/Aus-Schalter, tendieren die Schaltgeräusche ebenfalls gegen Null, und es ist lediglich ein sanftes „Wupp“ zu hören. Griffgeräusche hingegen sind am HT420 durchaus wahrnehmbar, fallen aber nicht sonderlich störend ins Gewicht, wie sich den Hörbeispielen entnehmen lässt.

Klang

Bei naher Mikrofonierung in der Haupteinsprechrichtung des Mikrofons liefert dieses einen ausgewogenen, eher warmen Klang. Das Frequenzbild ist gut auf Vocals abgestimmt und stärkt die Stimme im entscheidenden Bereich um 3 kHz. Zugleich erhält der Gesang durch den Nahbesprechungseffekt eine solide Fundierung im Bereich der Bässe und unteren Mitten. Zischlaute sind präsent, treten aber nicht unangenehm in Erscheinung, sondern lediglich leicht abgeschwächt. Transienten klingen mit dem HT420 weich, ohne jedoch verwaschen zu wirken. Auch höhere Vocal-Pegel stellen die D5-Kapsel nicht vor große Probleme (zu hören jeweils in der zweiten Hälfte unserer Audiobeispiele). Bei der Mikrofonierung aus geringer Entfernung, beispielsweise drei bis fünf Zentimeter, wirkt der Nahbesprechungseffekt für meine Ohren vielleicht schon etwas zu kräftig. Das Resultat ist ein recht basslastiger Sound, der zwar noch nicht „mulmt“, aber in vielen Live-Situationen zweifellos den Einsatz eines Hi-Pass-Filters rechtfertigt.
Aufgrund der Supernierencharakteristik hatte ich einen extremen Abfall des Pegels bei der Off-Axis-Besprechung des Mikrofons erwartet, doch dem war nicht so. In unserem Test erzielten wir bei einem Einsprechwinkel von 45 Grad einen immer noch ordentlichen Signalpegel sowie ein nicht sonderlich stark abweichendes Klangbild. Der Nahbesprechungseffekt ist hier logischerweise weniger deutlich ausgeprägt. Bei einem größeren Mikrofonierungs-Abstand sind die Unterschiede zwischen On- und Off-Axis-Besprechung dann beinahe schon zu vernachlässigen. Der Pegelabfall gegenüber der Nahbesprechung ist bei zehn bis fünfzehn Zentimetern Entfernung zur Schallquelle schon recht deutlich. Für ein Bühnenmikrofon ist das natürlich eine gute Sache, schließlich soll über das Hauptmikrofon nicht auch der Backing-Chor mikrofoniert werden und andersherum. Dieser etwas größere Abstand zur Schallquelle tut außerdem der Offenheit des Klangbilds gut, denn kaum fällt der Nahbesprechungseffekt geringer aus, liefert das HT420 einen recht ausgewogenen Sound.

Audio Samples
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Vocals (männlich, 5 cm Abstand, On-Axis) Vocals (männlich, 5 cm Abstand, 45° Off-Axis) Vocals (männlich, 15 cm Abstand, On-Axis) Vocals (männlich, 15 cm Abstand, 45° Off-Axis) Betätigen des „On“/„Off“-Schiebereglers Gedämpfte Griffgeräusche des AKG HT420
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Profilbild von Luky Schloyer

Luky Schloyer sagt:

#1 - 14.05.2021 um 20:03 Uhr

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Hallo ich habe zum beispiel diese Set Band D von der 420er SerieHab nun zusätzlich 2 ht420 band d Mikros dazugekauft nun also insgesamt 3 mikro ident baugleich selbe frequenzbereiche ect ...Ich kann sie nicht simultan betreiben warum nicht ?Ich finde in keinem Forum ohne Fachgesprächslevel eine Hilfreiche AntwortIch nutze diese lediglich für Private Veranstaltungen mit 2 - 3 gesangsstimmen oder gitarre über mikro ectGlg ais Österreich

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