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ADJ Wifly QA5 IP65 Test

Praxis

Ich muss es wirklich noch einmal betonen: Das erste Gefühl, was sich beim Auspacken einstellt, ist, dass hier ein „Panzer“ vor mir steht und keine LED-Kanne. Wieso? Nun, die mattgraue Metalloberfläche und die stark ausgearbeiteten Kühlrippen wirken fast schon ein wenig militant, wenngleich durchaus funktional, wertig und vor allem extrem robust. Ich würde diesem Gerät ein langes Leben prognostizieren. Das stattliche Gewicht von 4,2 Kilo unterstützt diesen Eindruck nur noch mehr.
Am Doppelbügel ist der QA5 super zu packen und lässt sich schnell aus dem Karton wuchten, um ihn auf dem Boden zu platzieren. Das Bügelsystem ist gut gelungen, denn ich kann den Bügel erst spreizen und feststellen, dann die Lampe aufstellen und danach den Neigungswinkel separat bestimmen und festziehen. Steht schon mal solide da, der ADJ.
Die 20 Zentimeter langen, mit wasserdichten Schraubverschlüssen versehenen Strom- und DMX-Anschlüsse hängen indes etwas lose vom Gerät herunter und wirken ein wenig deplatziert. Es ist auf den ersten Blick auch kein Unterschied zwischen DMX- und Stromanschlüssen zu erkennen, jedoch weisen die Anzahl der Pins in den Steckern und die kleinen Beschriftungen neben den Ausgängen darauf hin, was wo rein muss.
Die Kabel aus dem Lieferumfang sind eher kurz geraten und die Qualität des DMX-Kabels ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Es hätte dem ADJ Wifly QA5 IP65 sicher gut getan, hätte der Hersteller einfach zwei, drei Euro mehr in die Strippe und den Stecker investiert und nicht eine (nach meinem Ermessen) der unteren Qualitätsstufen verwendet. Hier fällt es mir schwer, die Beweggründe nachzuvollziehen: ADJ produzieren eine Lampe, die ausdrücklich für den Gebrauch im Freien sogar unter feuchten Bedingungen vorgesehen ist, legen aber gerade mal einen Meter kurze Anschlusskabel ins Paket. Was bringt mir die wasserdichte Verbindung von DMX und Strom, wenn ich am Ende doch wieder eine Schuko-Steckdose zur Verlängerung brauche und eine normale DMX-Steckverbindung habe. Für mich heißt das: um Kabel habe ich mich selbst zu kümmern und im Umkehrschluss ist dann auch die Qualität der beigelegten Strippen unwichtig. Vielleicht möchten ADJ so ja den Wifly-Transceiver pushen. Dann könnten sie die DMX-Anschlüsse am Gerät aber auch gleich weggelassen.
Hierzu passt dann irgendwie auch, dass ich beim DMX-Kabel einen Kabelbruch durch eine lose Lötstelle hatte und die Signalübertragung gestört wurde. Nachdem darüber hinaus bei den Einstellungen im Gerätemenü Störungen auftraten, bei denen das Menü einfror und ich den Wash-Effekt mehrmals vom Strom nehmen musste, ging das Teil „Retoure“, um den Test später mit einem Austauschmodell fortzusetzen. Das neue Gerät kommt gleichwertig verpackt, die Kabel sind von gleicher Beschaffenheit, aber das DMX läuft und das Menü friert nicht ein. Also weiter im Text!

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlüsse am Gerät.

Um die von mir gewünschten Menü-Einstellungen vorzunehmen, schnappe ich mir zunächst die Bedienungsanleitung und entschlüsselte die Buchstabenkürzel der Menüs. Die einzelnen Betriebsmodi funktionieren einwandfrei. Ich denke, dass gerade der einfache Farbmodus mit seinen 64 Farbmakros ideal geeignet ist, um Gebäude, Bäume oder andere Dinge einfarbig in Szene zu setzen. Wenn man es mit den Farben noch etwas genauer nimmt, kann man hier auch mit dem RGBA-Dimmer-Modus die gewünschten Farbtöne einstellen. Der Auto-Wechsel-Modus mit seinen 16 Farbwechsel-Programmen und der Auto-Fade-Modus mit seinen ebenso vielen Color-Fade-Programmen bringen etwas mehr Abwechslung ins Geschehen, und die Geschwindigkeit ist hier manuell anwählbar. Diese Funktionen kann man natürlich auch im Master/Slave-Mode fahren. Der QA5 verfügt leider nicht über ein Mikrofon und dementsprechend auch nicht über musikgesteuerte Programme.
Der Wifly-Transceiver und die RFC-Funkfernsteuerung stehen mir für diesen Test nicht zur Verfügung, daher teste ich die Lampe über eine Kabelverbindung an einer GrandMA Lite (Software Version 3.0.0.5). Ich entscheide mich für den 6-Kanal-Modus, der sich wie folgt zusammensetzt: R, G, B, Amber, Master Dimmer, Strobe. Das Gerät ist noch nicht in der Fixture-Library vorhanden, aber mit der geringen Anzahl an Kanälen schnell gebaut.
Für den Einsatz auf der Bühne und die angestrebten Einsatzbereiche im Freien ist der Wifly QA5 IP65 meiner Meinung nach ausreichend hell. Ein Abstrahlwinkel von 40 Grad und der runde farbschattenlose Kegel ermöglichen es mir, mit dem Wash-Effekt eine angenehm gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen. Das Dimm-Verhalten und die Farbmischung erfolgt ruckelfrei, der Helligkeitsverlauf ist nahezu linear. Durch die zusätzlich vorhandenen, amber-farbenen LEDs erzeugt der QA5 ein sehr warmes Weißlicht, das im Kontrast zum normalerweise ziemlich „blauen“ LED-Lampenlicht steht. Die Amber-LEDs sind eine sehr gelungene Zugabe und somit ein durchaus nennenswertes Feature. Leider jedoch kann der Color-Picker der GrandMA Lite nicht auf den Amber-Kanal zugreifen und dieser muss manuell nachgeregelt werden. Das Strobe funktioniert, und die Geschwindigkeit ist von langsam bis sehr schnell ohne Helligkeitsverlust regelbar. Pulse-Effekte sind leider keine vorhanden.
Im 10- und 11-Kanal-Modus kann ich die lampeninternen Farbwechsel und Fade-Programme sowie deren Geschwindigkeit steuern und beim „Elfer“ zusätzlich auf die Farbtemperatur Einfluss nehmen. Diese Programme ließen sich auch im Standalone-Mode schon begutachten. Die Auswahl ist in der Summe stimmig, zum Teil aber sehr bunt gehalten und nicht unbedingt immer für die Bühne geeignet. Dies ist aber mit Blick auf den gewünschten Einsatzbereich nicht weiter störend.

Fotostrecke: 2 Bilder Lichtbeispiel grün: ADJ Wifly QA5 IP65
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