Zoom H4n Test

Details

Gut ausgestattet für den Alltagseinsatz kommt der H4n mit einer Fülle an Zubehör aus seiner Verpackung geschlüpft. Zum Lieferumfang gehört eine ein Gigabyte fassende SD-Karte, ein USB-Kabel, ein Mikrostativ-Adapter, eine Schutzhülle aus Hardplastik, ein Schaumstoff-Windschutz und ein Netzteil. Zur weiteren Bearbeitung des Audiomaterials auf einem externen Rechner liegt obendrein noch die Software Cubase LE 4 bei. Die Bedienungsanleitung ist leider nur in englischer Sprache gedruckt, eine deutsche Version kann aber zumindest als PDF-Datei von der Zoom-Homepage heruntergeladen werden. Zwei AA-Batterien versprechen eine Betriebsdauer von sechs Stunden – im energiesparenden Stamina-Modus, der im Batteriefach aktiviert werden kann, sollen es sogar elf sein. Für den unbegrenzten Betrieb an der Steckdose hat Zoom gleich ein passendes Netzteil beigelegt.

Mit den Abmessungen 73 x 156 x 35 mm dürfte das Gerät mit den meisten Hosentaschen nicht mehr kompatibel sein. Dennoch liegt es mit 280 Gramm kompakt in der Hand. Der Hersteller proklamiert also nichts als die reine Wahrheit, wenn er von einem „Handy-Recorder“, einem handlichen Aufnahmegerät, spricht. Mit dem mitgelieferten Plastikcase kassiert der Kleine schon mal auf Anhieb seinen ersten Sympathiepunkt, auch wenn die Verriegelung mittels Plastikscharnier keine lebenslange Funktion verheißt und das Gesamtgebilde ein wenig an die Butterbrotdose aus der Grundschule erinnert. Trotzdem – mobile Digitalrekorder sollen zwangsläufig hin und wieder mal transportiert werden, und so ist es eine feine Sache, wenn ein schützendes Behältnis zum Lieferumfang gehört. Aber auch der Zoom H4n selbst scheint auf den ersten Blick sehr robust zu sein: Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses macht den Eindruck, als könne sie die Begegnung mit einer Elefantenherde mühelos überstehen. Auch die echte X-Y Anordnung der eingebauten Kleinmembran-Mikrofone sticht ins Auge, bei der die beiden Kapseln übereinander  liegen. Phasenproblemen bei der Aufnahme soll so ein für alle Mal der Garaus gemacht werden. Die Mikros lassen sich manuell von der üblichen 90 Grad Ausrichtung auch auf einen Winkel von 120 Grad verstellen, was eine größere Stereobreite der Aufnahme bewirkt. Flexible Anschlussmöglichkeiten bietet der H4n mit den beiden Klinke/XLR-Eingängen auf der Unterseite. Gitarre, Bass, Keyboard oder andere Instrumente können hierüber ebenso angeschlossen werden wie dynamische oder Kondensator-Mikrofone.  Letztere werden bei Bedarf mit 24 oder 48 Volt Phantomspeisung versorgt. Ein zusätzlicher Miniklinken-Eingang ermöglicht den Anschluss eines externen Stereomikrofons, das in diesem Fall die eingebauten Mikrofone ersetzt. Zum Abhören der Aufnahmen kann ein Kopfhörer über Miniklinke angeschlossen werden. Ist gerade keiner zur Hand, kann das aufgenommene Material auch über den kleinen Lautsprecher auf der Rückseite in „Telefonqualität“ kontrolliert werden. Ein hilfreiches Feature auch dann, wenn man mehreren Beteiligten die Aufnahme kurz präsentieren möchte.

Das orange beleuchtete LC-Display auf der Frontseite verfügt über eine ausreichende Auflösung von 128 x 64 Punkten. Mit dem gerasterteten Drehrad auf der rechten Gehäuseseite und dem “Menu”-Button navigiert man sich durch die einzelnen Menüpunkte des Rekorders, die übersichtlich und intuitiv angeordnet sind. Unterhalb des Displays befinden sich einige stabile Plastiktaster, die  mit den üblichen Transportfunktionen, verschiedenen Menüpunkten und der Wahl der Eingangsquellen belegt sind. Die Beschriftung der Taster unseres Testgerätes scheint schon ein wenig abzubröckeln, also am besten gleich von Anfang an gut merken, welcher Knopf welche Funktion hat. Ein rückseitig im Rekordergehäuse eingelassenes Schraubgewinde dient der Montage auf handelsüblichen Fotostativen. Für den komplett unwahrscheinlichen Fall, dass im Proberaum keines zur Hand sein sollte, liegt ein Mikrostativ-Adapter bei. Es handelt sich dabei um einen Plastikgriff, der mit dem Gewinde verschraubt und in eine Mikroklemme gesteckt wird. Nicht schlecht! Zudem ist eine kabelgebundene Remote-Control für den H4n separat im Handel erhältlich. Mit ihr lassen sich die wichtigsten Funktionen fernsteuern. So kann man den Rekorder auch in den entlegensten Stellen installieren und trotzdem noch komfortabel bedienen. Durch die Fernbedienung wird außerdem der Gehäusekörperschall beim Betätigen der Bedienelemente vermieden.

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