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Vic Firth Neuheiten 2015 Test

Im aktuellen bonedo Test nehmen wir die Vic Firth Neuheiten 2015 für euch in die Hände. Der Marktführer hat seinen beliebten Stick-Modellen 5A und 5B Varianten mit fassförmigen Spitzen zur Seite gestellt und bietet zudem Jazz-Spielern und Besen-Fans mit den Split Brushes alternative Ausdrucksmöglichkeiten. Und eine Pad-Alternative in platzsparender Kugelform zum Aufstecken auf die Sticks hört sich nicht nur nach frischer Übemotivation an, sondern soll auch auf dem Drumset neue Sounds erzeugen. 

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„Wieviele Sticks gibt es eigentlich?“ fragte mich neulich ein Schüler. „Unendlich viele, plus diese beiden neuen Barrel Tip Sticks von Vic Firth“ war meine Antwort. Bei Besen hätte er das nicht gefragt, ihm wäre vielleicht nicht einmal aufgefallen, dass unser Testobjekt über unterschiedlich lange Drähte verfügt. Der Grund dafür dürfte sein, dass die meisten Trommler nur mäßiges Interesse an diesen Drahtfächern haben und es entsprechend weniger Modellvielfalt gibt als bei Stöcken. Dasselbe gilt mit Sicherheit auch für die vier im Paket befindlichen Gummikugeln, für die es nicht einmal eine allgemeine Bezeichnung gibt. Ganz neu ist die Idee, das Pad direkt am Stick zu befestigen, allerdings trotzdem nicht, der Autor dieser Zeilen erinnert sich dunkel an einen älteren Tama-Katalog, in welchem sich ein ähnliches Produkt fand. Um euch sagen zu können, was die Vic Firth Neuheiten können, trommeln, fegen und bouncen wir mal drauf los.

Details & Praxis

American Classic Barrel Tip 5A

Hier haben wir es mit dem Klassiker 5A von Vic Firth zu tun, nur eben mit anderer Kopfform… möchte man meinen. Tatsächlich klingt der Stock nicht nur anders, er fühlt sich auch anders an. Das liegt zum einen natürlich an der fassförmigen Spitze, welche die Schlagenergie auf einen kleineren Punkt konzentriert als beim eher tropfenförmigen Serienmodell. Durch eine spätere Verjüngung des Schaftes ergibt sich zudem eine leichte Kopflastigkeit im Vergleich zur Standardversion. Mit 57 und 58 Gramm und fast gleichem Pitch darf der Vic Firth Slogan „A Perfect Pair“ hier als gerechtfertigt gelten. Ich würde das Modell all jenen Trommlern empfehlen, die einen mittelschweren Stick suchen, welcher Trommeln und Becken durch seine Kopflastigkeit etwas mehr Druck verleiht. Aber Vorsicht: technisch noch nicht allzu versierte Lautspieler sollten sich – aufgrund der Kopfform – vorsehen, keine Dellen in die Felle zu hämmern!
Gewicht pro Stock: 57 bzw. 58 Gramm
Länge: 40,6 Zentimeter

American Classic Barrel Tip 5B

Von den Proportionen her fast identisch mit dem 5A Barrel Modell, fällt die 5B Version naturgemäß etwas dicker aus. 60 Gramm zeigt die Waage für beide Stöcke an, was wieder für gute Selektion spricht. Da die Länge mit 40,6 Zentimetern jener der 5A Barrel Geschwister entspricht, fühlt sich der Stock im Verhältnis minimal gedrungener und griffiger an. Auch hier stelle ich wieder eine leichte Kopflastigkeit im Vergleich zum Standard 5B Modell fest. Kräftig gespielte Trommeln erhalten einen sehr vollen, definierten Ton, der Mitten und Bässe betont, auf der Schulter gespielte Ride-Becken entfalten ebenso mehr mittlere und untere Frequenzen. Für fein ziselierte Figuren und dynamisch komplexes Spiel würde ich die 5B Barrel Sticks eher nicht empfehlen. Drummern hingegen, die Wert darauf legen, ihren Trommeln und Becken die maximale Projektion zu entlocken, sei ein Test dieser neuen Kreationen von Vic Firth wärmstens empfohlen.
Gewicht pro Stock: jeweils 60 Gramm
Länge: 40,6 Zentimeter

Fotostrecke: 2 Bilder Fassförmig: die Spitze am 5B Barrel Stock

Split Brushes

Der deutsche Trommler und Besenspezialist Florian Alexandru-Zorn war der Ideengeber bei der Entwicklung der Split Brushes. Beim Ausfahren der Drähte offenbart sich ihre Besonderheit: sie sind unterschiedlich lang. Während der eine Teil der Drähte in der Länge jener der regulären Vic Firth Heritage Besen (HB Brushes) entspricht, wächst der andere etwa zweieinhalb Zentimeter darüber hinaus. Zudem lassen sie sich auf insgesamt drei Positionen arretieren (HB Modell: zwei). Das war es allerdings noch nicht mit den Unterschieden, die Split Brushes fächern auch etwas weniger weit auf, haben minimal stärkere Drähte sowie einen leicht verdickten Schaft. Dabei handelt es sich um einen gummierten Aluminiumkern, der angenehme Griffigkeit mit Stabilität verbindet. 

Gesplittet: unterschiedlich lange Drähte bei den Split Brushes
Gesplittet: unterschiedlich lange Drähte bei den Split Brushes

Auf der Snare angespielt, wird der klangliche Unterschied zu den Vic Firth HB oder auch dem Calato Standard Modellen sofort deutlich. Die Split Brushes klingen aggressiver, mittiger und gleichzeitig etwas „körniger“. Sie liegen größer und mit mehr Gewicht in der Hand, die dickeren Drähte sind auch etwas starrer. Kräftige Taps lassen den Kesselton der Trommel damit wesentlich deutlicher hervortreten als dies bei den Referenz-Versionen der Fall ist, welche insgesamt runder und sanfter klingen. Durch die vergrößerte Auflagefläche bieten die Split Brushes etwas mehr Widerstand beim Wischen, gleichzeitig erzeugen sie aber auch einen volleren und brillanteren Klang als Standardmodelle. 

Universal Practice Tips

Bei den Vic Firth Universal Practice Tips handelt es um etwa 1,8 Zentimeter durchmessende, innen hohle Gummikugeln zum Aufstecken auf Trommelstöcke aller Art. Zwei Paar davon finden sich jeweils in einer Packung. An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, die Tips sind gleichmäßig rund, und die Gussnähte sind geglättet, damit der Stock nicht verspringt. Wie der Name vermuten lässt, soll mit den Universal Practice Tips geübt werden, und zwar leise und überall. Der Vic Firth Produkt-Manager weist in einem Werbevideo zudem darauf hin, dass mit den Teilen Mamas Möbel nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Das stimmt, wirklich geräuscharmes Üben ist allerdings nur auf massiven Untergründen möglich. Ich würde beispielsweise davon abraten, mit den Dingern auf einem Holztisch in einer hellhörigen Wohnung loszulegen. Zudem verändern sie die Balance eurer Lieblings-Sticks spürbar, ihr müsst euch also auf eine deutliche Kopflastigkeit einstellen. 
Als Lieferanten nicht alltäglicher Sounds am Drumset wissen die Universal Practice Tips dagegen zu überzeugen. Auf Snares und Toms entschärfen sie den Anschlagsklang, ohne die Trommeln deutlich leiser zu machen. Ride- und Crash-Becken kommen schön soft und fast attack-frei rüber. In der einen Hand einen Split Brush, in der anderen einen 5A Barrel Stick mit Universal Practice Tip, habe ich im Verlauf der Testphase zuweilen viel Spaß gehabt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die für nahezu alle Kopfformen passende Universal Practice Tips…
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