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Trick Dominator Double Pedal Test

Wenn es ein Teil am Schlagzeug gibt, für das selbst finanziell chronisch klamme Trommler überdurchschnittlich viel Geld ausgeben, dann ist es die Fußmaschine. Woran das liegt? Sehr einfach: nirgendwo anders ist der Effekt, den das verwendete Pedal auf die Qualität der spielerischen Performance ausübt, so unmittelbar zu spüren wie bei den malträtierten Eisenkonstruktionen zu unseren Füßen. Da ist es kein Wunder, dass fast alle Hersteller besonders aufwändige und teure Spitzenmodelle im Programm haben. Allerdings scheint es eine produktionstechnische Schwelle zu geben, ab der es unwirtschaftlich wird, die Grenzen des Machbaren im Rahmen einer Massenproduktion noch weiter nach oben zu schieben. An solch einer Grenze operieren dann kleine Hersteller wie Trick. 

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Deren Topmodell Pro1-V kostet in der doppelten Version gute 1000 Euro im Laden – für so viel Geld kaufen sich andere ein ganzes Drumset mitsamt Becken. Für diejenigen Drummer, die viel Geld für eine Fußmaschine ausgeben können und wollen, aber für 1000 Euro vielleicht gerne noch eine Snare dazu haben möchten, bietet Trick eine etwas abgespeckte Variante seiner Supermaschine an. Diese kostet dann in der Double-Version nämlich „nur“ 700 Euro. Schon ihr Name – Dominator – deutet an, dass man hier nicht den gemütlichen Leisetreter, sondern Freunde maximal effizienter Geschwindigkeitsarbeit ansprechen möchte. Wie groß die Unterschiede zum Spitzenmodell ausfallen und ob sich deren Kauf in Anbetracht unseres Testkandidaten überhaupt lohnt, ergründen wir in diesem ausgiebigen Test. 

Details

Die Dominator Maschinen sind komplett ausgestattet und sehr gut verarbeitet

Schon die aufgedruckten Ketten signalisieren: in diesen Kartons ist etwas Gefährliches, etwas das gebändigt werden muss. Solche martialischen Grafiken sind natürlich nichts Besonderes, aber erfahrungsgemäß stehen sie bei vielen günstigeren Produkten in starkem Kontrast zum Inhalt. Nicht so bei der Dominator Testmaschine. Stabil, kantig und aggressiv stehen die beiden, größteneils aus Aluminium gefrästen, Pedalteile vor mir. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie schwarze Versionen der teureren Pro1-V Big Foot Pedale, eine genauere Inspektion deckt allerdings die Unterschiede auf. Beginnen wir aber mit dem generellen Aufbau des Pedals. Wir haben es hier mit einer Doppelfußmaschine in Longboard-Ausführung zu tun, Fersenteile gibt es also – zugunsten einer verlängerten Trittplatte – nicht. Die einsäulig konstruierten Aufbauten der Maschine ruhen auf stabilen, aus Gewichtsgründen gelochten Aluminium-Bodenplatten (bei den Pro1-V sind diese massiv und auch dicker). In Sachen Kraftübertragung vertraut Trick bei den Dominators auf den Direktantrieb, welcher hier aus gebogenen Alustangen besteht. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der Lieferumfang: da fehlt – außer einer Tasche – eigentlich nichts

Die Justiermöglichkeiten sind sehr komfortabel bedienbar

Kommen wir nun zu den Trick-eigenen „Spezialitäten“. Es beginnt bei der umgedreht arbeitenden Feder. Wo andere Hersteller fast durchweg auf außen liegende Zugfedern setzen, verwendet man bei Trick Druckfedern, welche zudem unsichtbar am oberen Ende der Säule verbaut sind. Tritt man nun auf das Pedal, wird diese Feder mit Hilfe einer Art Pleuelstange komprimiert. Diese wiederum ist kugelgelagert am unteren Teil der Säule verschraubt. Das sieht alles sehr elegant und wartungsfrei aus, der Unterschied zum Pro1-V Topmodell liegt darin, dass die Pleuelstange hier offen liegt. Aus Kostengründen verwendet Trick bei den Dominator Maschinen nämlich eine deutlich schlankere Säule, welche die Steuerstange nicht umschließt. Identisch ist allerdings der nächste Clou – die per großer Rändelschraube einstellbare Federspannung – ausgelegt. Fummeliges Lösen von Muttern und Kontermuttern ist hier nicht nötig, ein Dreh an dem zum Spieler zeigenden Aluknopf reicht, um umgehend zum gewünschten Federwiderstand zu gelangen. Sehr praktisch! 
Selbstverständlich lassen sich Beater-Winkel und Trittplattenhöhe getrennt voneinander justieren, und auch hier hat sich Trick etwas Interessantes ausgedacht. Auf den Antriebsachsen sitzen zwei schwarze Aluminiumringe. An einem davon ist der Beater befestigt, am anderen die Antriebsstange, beziehungsweise die Trittplatte. Beide sind, nach dem Lösen zweier Vierkantschrauben, unabhängig voneinander drehbar, zudem ist eine Skala aufgedruckt, die eine einmal gefundene Einstellung jederzeit reproduzierbar macht. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Beater aus Aluminium mit ganz eigenständigem Design.

Die Doppelfußmaschine besteht aus zwei vollwertig verwendbaren Single-Pedalen

Immer wieder hört man Doublebass-Spieler darüber klagen, dass der Wechsel von zwei Bassdrums zu einer Bassdrum mit Doppelpedal (oder anders herum) mit dem Erwerb neuer Pedale oder umständlichen Umbauarbeiten verbunden ist. Trick löst dieses Problem mit einem Bauteil, indem es dem Doppelpedalkäufer einfach zwei annähernd identische Einzelpedale liefert. Neben der stabilen und spielfreien Aluminium-Kardanwelle sorgt ein kleines Bauteil – bestehend aus Beater-Aufnahme und Kardanwellen-Befestigung – für eine schnelle und einfache Transformation. Dafür schraubt man am Hauptpedal einfach die Abdeckung des Federgehäuses ab und ersetzt sie durch das beschriebene Teil. Elegant gelöst! Futuristisch wirken die mitgelieferten Beater, die an Hotrod-Felgen erinnern und ebenfalls ganz aus gefrästem Aluminium bestehen. Über eine Inbus-Schraube sind sie zudem auf ihren Schäften verschiebbar. Zu guter Letzt wäre noch der Klemmmechanismus zur Befestigung der Maschine(n) am Bassdrum-Spannreifen zu erwähnen. Der Druck auf eine Art gefederte Wippe öffnet die Mechanik, anschließend wird das Pedal an den Spannreifen geschoben. Das Loslassen der Wippe arretiert das Pedal. 

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