Sonivox Wobble & Twist Test

Fazit

Wobble und Twist sind fraglos zwei klanglich höchst interessante Plugins, die imstande sind, ziemlich außergewöhnliche Sounds zu liefern. In den Libraries beider Programme finden sich wirklich ungewöhnliche, inspirierende Klangepisoden. Die Trennung in Wobble als Bass-Synthesizer und Twist als Flächenlieferant entpuppt sich dabei schnell als unsinnig, da beide Programme auf dieselbe Synthese-Engine zurückgreifen und beide Plugins sowohl Bass- wie auch Pad-Sounds im Arsenal haben. Mehr noch: Die merklichen Schwächen im Benutzerinterface jedes einzelnen Plugins fallen durch die Benutzung zweier Screendesigns noch mehr auf – hätten sich die Entwickler auf ein GUI konzentriert und dieses optimiert, wäre sicherlich viel gewonnen worden. Gehen wir – in dubio pro reo – davon aus, dass Sonivox uns mit beiden Plugins einfach zu bedienende Klangerzeuger liefern wollte, bleibt das Problem, dass die Zugriffsmöglichkeiten über die beiden Parameter „Width“ und „Polarity“ in vielen Fällen nicht ausreichen, um die in einigen Fällen sehr zickigen, positiv gesprochen dynamischen Sounds, wirkungsvoll im Zaum zu halten. Das ist doppelt schade, denn die Qualitäten der Synthese-Engine offenbaren sich in vielen der Werkspresets, da aber der erweiterte Zugang dazu versperrt ist, muss man mit dem leben und arbeiten, was einem die Sounddesigner hier vorsetzen und wodurch der Nutzwert dann auch nicht wesentlich höher liegt als bei einer Sampling-Library. Die Synthese selbst kann im Fall von „Wobble“ der Aufgabenstellung als Basssynthesizer nur sehr eingeschränkt gerecht werden. Viel zu – im positiven Sinne – komplex und obertonreich sind die Klangspektren, die die Oszillatoren verlassen, als das sich damit im Keller richtig Schub machen ließe. Stimmiger wird die Sache im Fall von Twist oder wenn man die Pad-Sounds von Wobble ansteuert. Hier kann die Spectral-Morphing-Synthese ihre Eigenschaften als Lieferant von metallisch-diffusen, organisch-wabernden und ätherisch-hauchigen Klängen viel besser ausspielen. Wer sich hier auf die Suche macht und musikalisch eher in abstrakten oder ambientartigen Regionen beheimatet ist, dem möchte ich, trotz der am Ende recht niedrigen Schlusswertung, das Antesten beider Plugins dennoch empfehlen, denn unter den 200 Presets jedes der beiden Plugins habe ich einige wirklich seltene Klangperlen entdeckt, die ich so noch bei keinem anderen Synthesizer gehört habe und die, wenn man sie mit viel Gespür für Dynamikbearbeitung und EQ ordentlich in die Mischung einbettet, problemlos einen ganzen Track tragen können.

Unser Fazit:
2,5 / 5
Pro
  • Klanglich interessantes Synthese-Konzept
  • Einstellungen des Step Sequenzers können getrennt von der Synthese verwaltet werden
Contra
  • Harkelige Bedienung
  • Wenig Zugriffsmöglichkeiten auf die Synthese
  • Teilweise inkonsistentes Klangverhalten
  • Irreführende Beschriftung
  • Unzeitgemäße Sound-Navigation
  • Keine Anzeige bei vielen Parameterwerten
  • Synthese für den Einsatzbereich eher ungeeignet (Wobble)
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Sonivox Wobble & Twist Test
Für 95,00€ bei
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Features
  • Innovative Sounds für Grime, Dubstep und Electronica Produktionen
  • Spectral Synthese für traditionelle wie auch innovative neue Sounds
  • Tempo-synchroner Modulations Generator
  • Über 200 Presets
  • Benutzerfreundliche Oberfläche für unkompliziertes Sound Design
  • Vollständig automatisierbar per Hardware oder Software Steuerung
  • SONiVOX Intelligent Rhythm Control (IRC) für perfektes Timing in Echtzeit
  • Onboard Chorus, Tempo Sync-Delay und Reverb-Effekte
  • AU, VST und RTAS kompatibel
  • Standalone-Modus
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von Numinos

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