Softube Summit Audio TLA-100A Test

DETAILS

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem „Leveling-Amplifier“ und einem Kompressor? Man muss sich das so vorstellen: Ein Audiosignal wird am Eingang des Leveling-Amps in Bezug auf seine Transienten untersucht. Daraufhin „wählt“ die Halbautomatik ein eher schnelles oder langsames Kompressions-Knie aus. Wie stark die Pegelreduktion dann letztlich angewandt wird, stellt der Benutzer mit dem Gain-Reduction Wert ein. Im Falle des TLA-100A wird dieser vom großen Knopf rechts des VU-Meters repräsentiert.

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Beide Geräte benutzt man, um den Dynamikumfang eines Audiosignals einzugrenzen, und daher gehört auch ein Leveling-Amp eindeutig zur Gattung der Kompressoren. Vereinfacht kann man sagen: Ein Kompressor bietet viele Parameter, die eine differenzierte Dynamikbearbeitung von Audiosignalen ermöglichen. Die Einflussnahme auf die Arbeitsweise eines Leveling-Amplifiers ist dagegen aufgrund seiner in vielen Punkten nicht weiter beeinflussbaren “Halbautomatik” deutlich eingeschränkter.

Gain-Reduction ist vergleichbar mit einer Mischung aus den bei Kompressoren üblichen Parametern Ratio und Threshold. Dieser Parameter muss jedoch auch immer in Relation zum Eingangspegel verstanden werden, denn je höher der Eingangspegel, desto schneller greift der Leveling-Amp ein.

Der prominente linke Knopf namens Gain regelt nur den Ausgangspegel des TLA-100A und ist hier irreführenderweise links des mittigen VU-Meters angebracht. Das VU-Meter zeigt wahlweise die Pegelreduktion oder den Ausgangspegel an. Darüber hinaus stehen mit fast, medium und slow drei Optionen bezüglich des Attack- und Release-Verhaltens zur Verfügung.

Ein Side-Chain Kanal ermöglicht das externe Triggern der Kompressionseinheit. Und nicht zu vergessen: Eine für den Klang sehr wichtige Komponente des Original TLA-100A ist die in seine Schaltung integrierte Röhre.
Die Softwareversion von Softube hält sich strikt an den originalen Aufbau, zumindest theoretisch, und steuert dem PlugIn auch noch ein paar weitere gute Funktionen bei, die da wären:

  • Ein Low Cut Filter, mit dem man Bassfrequenzen bis hoch zu 600 Hz stark abdämpfen kann.
  • Ein Low Frequency Detector. Hiermit können tiefe Frequenzen von der Pegel-Analyse der Kompressor-Einheit ausgeschlossen werden, was insbesondere bei Summen- oder Buskompression zu einem entspannteren Kompressionsverhalten führen kann.
  • Regelbare Sättigung, unabhängig vom Eingangspegel. Der Regelbereich reicht von Clean (= aus) bis High (= deutlich hörbar).
  • Parallelkompression durch regelbares Mixverhältnis von bearbeitetem und unbearbeitetem Signal (Dry-Wet Regler)

Softube TLA-100A liegt als AU, VST, VST2, VST3, AAX und RTAS Version vor und ist sowohl als Mono- wie auch als Stereo-Variante verfügbar. Es läuft auf allen gängigen Software-Sequenzern, im Falle von Pro Tools aber erst ab Version 7.

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Pimpifax sagt:

#1 - 28.12.2011 um 21:04 Uhr

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Was ist das denn für ein Song? Klingt extrem gut. Sowohl soundtechnisch, als auch melodiös. Diese perkussive Orgel, die die arpeggio-mäßige Oktave spielt erinnert mich klanglich an (m)eine Philicorda...

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BonedoRuben sagt:

#2 - 12.01.2012 um 18:49 Uhr

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Hallo Pimpifax, hier Ruben. Den Beispielsong habe ich mir höchstpersönlich für diesen Test ausgedacht. Schön, dass er Dir gefällt! Das Oktav-Riff habe ich mit der Farfisa Orgel aus dem Clavia Nordstage EX gemacht. Grüße

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