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Sabian XSR Cymbals Test

„Die besten ihrer Klasse… kein anderes Becken kommt auch nur in ihre Nähe“. Gestatten: Sabian XSR, die selbstbewussteste Cymbal-Serie auf dem Markt. Und ihre Vorgänger sind mitnichten die teuren HHX- oder gar Artisan-Becken, sondern stammen aus der unteren Mittelklasse namens XS20. Da fragt man sich doch gleich, warum es die teuren Modelle dann überhaupt noch braucht. Tatsache ist, dass der Wind den Firmen der SchlagzeugBranche kräftig ins Gesicht pustet und man mit zurückhaltendem Marketing eigentlich gleich wieder einpacken kann. Wir machen allerdings erstmal das Gegenteil, nämlich auspacken. Der holländische Sabian-Vertrieb Pearl Europe hat uns eine umfassende Auswahl der neuen Modelle zum Test geschickt.

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Darüber, dass sich auf dem Beckenmarkt nichts tut, kann man sich wirklich nicht beschweren. Regelmäßig werden Beckenserien erweitert, überarbeitet und den Wünschen der modernen Trommler angepasst. Ein Grund dafür ist der große Erfolg kleiner türkischer Hersteller, die sogar ihre Einsteigerserien in Handarbeit produzieren und damit teilweise bemerkenswerte Sounds zu Budget-Kursen auf die Beine stellen. Seit einiger Zeit stellen sich die großen, westlichen Beckenfirmen der Herausforderung: wo sich der passionierte Einsteiger früher mit grausig tönenden Pressblechen herumschlagen musste, wird heute gute Qualität mit annehmbaren Sounds präsentiert. Sabian legt nun also mit den neuen XSR Becken noch einen drauf und verspricht sogar kompromisslose Profiqualität zu günstigen Preisen. Wieviel davon Marketing ist und wieviel der Realität entspricht, haben wir uns mal genauer angehört. 

Details

Eine sehr gute Metallverarbeitung trifft auf eine nachlässige Versiegelung

Fast alle Becken sind beidseitig in einem glänzenden Brilliant Finish gehalten, nur das Monarch Ride fällt mit seiner roh belassenen Oberseite, seiner abgedrehten, aber nicht polierten Unterseite, sowie der auf der Unterseite ebenfalls unbehandelten Kuppe deutlich heraus. Es trägt zwar das XSR-Logo, wird von Sabian aber gleichzeitig der „Big & Ugly“ Reihezugeordnet. Hierbei handelt es sich um eine Art Sonderserie aus unbehandelt und „schmutzig“ aussehenden Ride-Becken, innerhalb derer unser Testinstrument den preislichen Einstieg markiert. Insgesamt ist die technische Verarbeitung aller Becken sehr gut, trotzdem meine ich zunächst, bei einigen Exemplaren Risse oder andere Schäden zu erkennen. Hervorgerufen wird der Eindruck durch Lacknasen, deren Ursache die teilweise sehr nachlässig aufgetragene Versiegelungsschicht der glänzenden Oberfläche ist. Hier sollte Sabian nachbessern, zumal sich solche Mängel nicht auf die Preisklasse abwälzen lassen. 

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Mehr Informationen

Die Fast- und Rock Crash-Becken

Etwa 650 (14er), 900 (16er), 1300 (18er) und 1850 (20er) Gramm wiegen unsere Fast Crash Testbecken, womit sie zur Gruppe der Thin Crashes gerechnet werden können. Beidseitig fein abgedreht präsentieren sie sich, ein leichtes, nicht sehr intensives Hämmerungsmuster erstreckt sich über ihre Schultern, die Kuppen sind vom Abdrehprozess ausgenommen. Zwei Kuppengrößen verwendet Sabian bei den Crashes: Die 14er und 16er Modelle haben eine eher zierliche Variante, beim 18er und 20er ist die Kuppe deutlich ausgeprägter. Die beiden Rock-Versionen in 16 und 18 Zoll unterscheiden sich optisch kaum voneinander, vom Gewicht her allerdings recht deutlich. Mit 1150 Gramm beim 16er und satten 1700 Gramm beim 18er ist die Marschrichtung klar: höherer Pitch, bessere Projektion und erhöhte Haltbarkeit bei kräftigen Treffern. Auffällig ist, dass Sabian beim 16er Rock Crash zudem die größere Kuppenform der 18er einprägt. 

Das 20 Zoll große Ride-Becken und das 22er Monarch Ride

Der Gefahr, verwechselt zu werden, setzt Sabian unsere beiden Test-Rides nicht aus. Während das 2500 Gramm schwere 20er Ride dem 20 Zoll Fast Crash – abgesehen von einem stärker gewölbten Profil – optisch gleicht, ist das Monarch von anderer Bauweise. Und das liegt nicht nur daran, dass es zwei Zoll größer, dabei aber 250 Gramm leichter ist. Es sieht zudem aus, als hätte ihm jemand einen Eimer Säure über das flache Profil gegossen, allerdings erst, nachdem es recht grob abgedreht wurde. Verschiedene Brauntöne, dunkle Schlieren und etliche Kratzer lassen erahnen, warum sich Sabian für die leicht selbstironische Bezeichnung „Big&Ugly“ entschieden hat. Auf der Unterseite geht es mit einem sehr feinen Abdrehmuster im natürlichen B20-Bronze-Farbton deutlich zivilisierter zu, allerdings ist die Kuppe von unten ebenfalls roh belassen. Von der Größe und Form her entspricht sie übrigens jener des 14er Crash-Beckens, ist also für ein Ride dieser Größe sehr klein. Eine Hämmerung entdecke ich nicht, was mich direkt an das AA Raw Ride erinnert, einen Vorfahren, der vor einigen Jahren aus dem Sortiment genommen wurde und sich – als einziges Becken aus der AA Serie – unter Jazzern einen Geheimtipp-Status erspielen konnte. 

Fotostrecke: 5 Bilder Links seht ihr das im Vergleich zum Top deutlich tiefer gehämmerte Bottom-Becken der XSR Hats.

Die 14er Hats

Keine besonderen Vorkommnisse gibt es bei den 14er Hats zu vermelden. Das Top-Becken ist vom 14er Fast Crash optisch kaum zu unterscheiden, mit 950 Gramm allerdings deutlich schwerer. Wie es sich für eine Allround-Hi-Hat gehört, hat man dem Bottom ordentlich Gewicht spendiert, im Falle der XSR Testbecken sind es 1400 Gramm. Hier fällt auch eine etwas tiefere Hämmerung ins Auge. 

Das 10er und das 12er Splash sowie das 18 Zoll große Chinese

Auch die Splashes geben sich sofort als XSR-Angehörige zu erkennen, mit 260 beziehungsweise 360 Gramm sind sie allerdings papierdünn. Die Bearbeitungsschritte wirken identisch zu jenen der Crashes. Dass es sich beim 18er Chinese um ein China-Becken der Marke Sabian handelt, erkennt man sofort. Eine ausgeprägte Krempe, eine runde Kuppe und extreme viele, dichte Hammermale sind typisch für diesen Beckentyp. Sabian verwendet diese Bearbeitungsform auch für die AAX- und Paragon Chinas. Auch das 20er B8Pro, welches sich ein Freund von mir vor über 20 Jahren kaufte, sah so aus… und es klang auch ganz ähnlich. Aber dazu mehr im Praxisteil. Mit 1150 Gramm fällt unser Testbecken in die leichte Kategorie, in Sachen Abdrehmuster und Oberflächenbehandlung gleicht es den anderen XSR-Kollegen.

Fotostrecke: 5 Bilder Unauffällig gebaut, glänzend im Erscheinungsbild: die XSR Hats
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