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RainSong H-WS1000N2 Hybrid Test

Bei der vorliegenden H-WS1000N2 Hybrid Westerngitarre der Firma RainSong haben wir es mit einem Instrument zu tun, das bei der Wahl seiner Materialien – in diesem Fall Glas- und Kohlefaser – einen völlig anderen Weg einschlägt als es der große Teil der Akustikgitarrenfront gemeinhin erwartet. Wie es heißt, hatte die Idee zur Bauweise dieses Instrumentes der Luftfahrtingenieur John Decker, als er einen Gitarristen auf einer Hochzeit unter freiem Himmel spielen sah und es plötzlich anfing, wie aus Eimern zu gießen. Mit jeder herkömmlichen Gitarre aus Holz hätte man in so einer Situation ohne Frage ein Problem. Dank der speziellen Materialien der RainSong Modelle sollen Einflüsse durch Witterungsbedingungen laut Hersteller bei diesen Gitarren aber der Vergangenheit angehören.

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Neben diesem Umstand verspricht RainSong auf seiner Website außerdem, dass die Instrumente mit einem sehr ausgeglichenen Sound im gesamten Frequenzspektrum glänzen und zudem relativ laut sind. Ob das vorliegende Instrument trotz Holzverzicht mit edlen Klängen aufwarten kann, gilt es im folgenden bonedo-Test herauszufinden.

Details

Optik/Aufbau

Unser Kandidat aus der Hybridserie fällt in die WS-Kategorie des Herstellers und bewegt sich mit einer Korpuslänge von 495 mm und einer -tiefe von 127 mm zwischen den beiden anderen Bauformen OM (Orchestra Model) und DR (Dreadnought). Geliefert wird die RainSong in einem robusten Flightcase, dass neben einigen Infobroschüren auch einen Inbus-Schlüssel zur Einstellung des Halswinkels bereithält. Ihr schwarzes Design präsentiert sich auf den ersten Blick relativ schlicht, hat aber ohne Frage etwas Spezielles, denn bei genauerem Hinsehen offenbart die Oberfläche des Bodys und des Halses ein schwarz-graues Muster.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Gitarre besteht komplett aus Verbundwerkstoffen/Glas- und Kohlefaserlaminaten

Wie schon erwähnt, hat man sich in der Hybridserie dafür entschieden, die Herstellung des Bodys mit zwei Materialien zu realisieren. So bestehen Decke, Zargen und Boden aus einer Mischung aus Kohle- und Glasfaser-Verbundstoffen. Das Verfahren zur Herstellung wird von RainSong als “Projection Tuned Layering” bezeichnet, ein Prozess, über den die Firma keine näheren Angaben macht. Aber offensichtlich lässt die Konstruktion der verschiedenen Lagen es zu, dass auf die typische Beleistung im Korpus verzichtet und so Gewicht eingespart werden kann. Außerdem hat das Ganze laut Hersteller ein besseres Schwingungsverhalten zur Folge. Die Hochglanzlackierung des Bodys ist darüber hinaus unsensibel gegenüber UV-Licht und sollte deshalb im Gegensatz zu Holzoberflächen auch auf Dauer nicht ausbleichen.

Fotostrecke: 6 Bilder Dank eines speziellen Fertigungsverfahrens kommt die Decke ohne Beleistung aus

Beim einteiligen Hals fiel die Wahl auf Graphit, während Steg, Sattel und Bridge-Pins aus Tusq-Kunststoff gefertigt wurden. Die Mensur der Gitarre beträgt 645 mm und fällt so zwei Millimeter länger aus als bei den meisten Westerngitarren. Die verchromten Stimmmechaniken aus dem Hause Gotoh unterstreichen ebenfalls das recht schlichte Erscheinungsbild der Gitarre.

Fotostrecke: 6 Bilder Auch das Griffbrett besteht aus Verbundwerkstoff

Unsere Testkandidatin ist zusätzlich mit dem Prefix Plus-T Tonabnehmersystem aus dem Hause Fishman bestückt. Per Kontrolleinheit in der oberen Zarge hat der Spieler Zugriff auf einen vierbandigen EQ, dessen Countour-Frequenz (Mittenband) über einen weiteren Schieberegler variabel von 250 Hz bis 3 kHz justiert werden kann. Außerdem lässt sich über die Kontrolleinheit ein zusätzlicher Notch-Filter variabel einstellen und die Phase drehen. Ein Stimmgerät ist ebenfalls an Bord und ab Werk sind Elixir Nanoweb Light Saiten in der Stärke .012 – .053 aufgezogen. Verarbeitungsseitig jedenfalls gibt sich unsere RainSong H-WS1000N2 wirklich tadellos.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Tonabnehmer-System stammt aus dem Hause Fishman
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