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Pioneer DNM-900NXS2 und CDJ-2000NXS2 Hands on

Mit dem Titania-Festival in der König-Pilsener Arena in Oberhausen haben sich Pioneer sicherlich nicht die unpassendste Gelegenheit ausgesucht, um die MK2s ihrer Top-Linie in einem intimen Hands-On, dem versammelten Fachpublikum vorzustellen. Denn am Ende sind es auch und gerade die EDM-Großevents und die dort auftretenden DJs, die zur Kernzielgruppe der Pioneer-Oberklassegeräte gehören.

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Kleines aber feines Detail: Der neue DJM-900 verfügt über vier Phono-Eingänge. Der Mikrofoneingang ist auf die Stirnseite gewandert.


Während draußen in der Halle – die zwar nicht komplett gefüllt, mit ungefähr achttausend Besuchern aber dennoch gut besucht war – also die ziemlich junge Meute zu breitenkompatiblen EDM-Sets von DJs wie Showtek, Fedde le Grand oder Moti abfeierte, durften wir in einem gemütlichen Séparée die NXS2-Varianten von CDJ-2000 und DJM-900 in Augenschein nehmen.

Titania Festival in Oberhausen
Titania Festival in Oberhausen

Bevor ich zu meinem persönlich Eindruck der neuen Geräte komme, hier noch mal die offizielle Zusammenfassung der Neuerungen:
Neue Features des CDJ-2000NXS2:

Der neue 2000er: CDJ-2000NXS
Der neue 2000er: CDJ-2000NXS

Verbesserte Klangqualität und Unterstützung von FLAC-/ALAC-Dateien

96 kHz/24 Bit Audio-Interface
FLAC- und ALAC-Unterstützung
Verbesserter Digital-Ausgang
32 Bit D/A-Wandler
Separate Stromversorgung

Vollfarbiger Touchscreen für schnelleres Browsen und mehr Track-Informationen

Track-Filter-Modus: mit Hilfe des Touchscreens können DJs Tracks über deren Rekordbox-Information filtern und so zum Beispiel gezielt nach BPM, Tonart oder den eigenen Tags suchen.
Wortsuche: über die Qwerty-Onscreen-Tastatur lassen sich Tracks nach ihrem Namen finden Mehrfarbige Wellenform-Darstellung und Wave-Zoom.
Needle-Countdown: mit einer Berührung eines Punkts im Track wird sofort angezeigt, wie viele Beats dieser noch entfernt ist.
Shortcut-Taste: damit kann man ohne Verzögerung in den Browse-Modus wechseln oder „My Settings“ aufrufen.

Mehr Performance-Features für mehr Möglichkeiten und Kreativität

Der CDJ-2000NXS2 basiert auf den überaus populären Features seines Vorgängers, inklusive Beat-Sync, Slip-Modus und Hot-Cue-Auto-Load. Dazu kommen in der neuen Version noch weitere Möglichkeiten:
Acht farbkodierte Hot-Cues: zwei Bänke mit jeweils vier Hot-Cues bieten jetzt noch mehr Auswahlmöglichkeiten und Kontrolle für den Mix. Die Cues und die Farben können entweder in Rekordbox oder direkt und ganz einfach im laufenden Betrieb gesetzt werden.
MIDI-Controller-Interface: Über ein USB-Kabel kann der DDJ-SP1 als zusätzlicher Controller angeschlossen werden und über Pro DJ Link bis zu vier CDJ-2000NXS2 steuern. Damit erhalten DJs sofort Zugriff auf noch mehr Hot-Cues, Loops, den Slip-Modus und können einfach Tracks suchen und finden.
Taktgenaue Beat-Quantisierung: die Quantisierung arbeitet nun noch genauer und flexibler, da jetzt auch die Taktmaße ⅛, ¼ und ½ ausgewählt werden können.

Pro DJ Link mit noch mehr Möglichkeiten

Mit Hilfe von Pro DJ Link können bis zu vier Player auf die Daten einer gemeinsamen Quelle zugreifen. Zudem stehen damit viele weitere Informationen und Features wie Beat-Sync und Beat-Countdown zum Einsatz bereit.
Neu hinzugekommen sind: Detailliertere Phasen-Anzeigen: mit den Phasen-Anzeigen hat man die Track-Wiedergabe durch Takte, Beats und Beat-Zwischenräume perfekt im Blick.
Optimierte Beat-Grids: die Beat-Grids sind nun mikrosekundengenau und spiegeln exakt das Rekordbox Beat-Grid wieder.
Quantisierter Beat-Jump: damit kann man einen ganzen Takt von der aktuellen Wiedergabeposition vor- oder zurückspringen.

Vollständige Rekordbox Track-Informationen im Blick inklusive farbkodierter Memory-Cues

Nach wie vor ist es möglich, Tracks in Rekordbox zu analysieren und vorzubereiten. Alle wichtigen Informationen werden auf dem Display des Players angezeigt, darunter BPM, Beat-Countdown und Phasen-Anzeige.
Ganz neu bringt der CDJ-2000NXS2 die Memory-Cues mit, dank derer es möglich ist, Cues zu benennen, z.B. „Breakdown“, ihnen eine Farbe zuzuweisen und die dazugehörigen Informationen auf dem Display des CDJ-2000NXS2 anzuzeigen.

Weitere Features

Unterstützt Rekordbox DJ HID-Control – dieses Zusatz-Feature für Rekordbox DJ wird in Kürze verfügbar sein.
3-Positionen-Schalter für Slip-Reverse, Forward und Reverse.
Mehrfarbige USB-Anschlussbeleuchtung: leuchtet in einer in Rekordbox vordefinierten Farbe (z.B. blau für einen USB-Stick mit Techno-Tracks), wenn ein USB-Speichermedium daran angeschlossen wird. Auto-Standby
Kratzfeste Aluminium-Oberseite in höchster Qualität.

Neue Features des DJM-900NXS2

Der neue 900er: DJM-900NXS2
Der neue 900er: DJM-900NXS2

Vollständige Überarbeitung der Audio-Komponenten

Verbesserte digitale Klangverarbeitung: Mixen mit 64 Bit, erweiterte Dithering-Technologie und Low-Jitter-Clock.
96 kHz/24 Bit Audio-Interface und direkte Digital-Verbindungen garantieren akkurate Audio-Signale in höchster Auflösung.
Neu entwickelte Stromversorgung.
Optimierter analoger Eingang: die Schaltung des Phono-Vorverstärkers wurde neu entworfen und mit dem neuen GND-Erdungsanschluss ist es nun einfacher, die Erdungskabel von analogen Plattenspielern anzuschließen.

Verbesserter EQ, Fader und Clip-Kontrolle

Verbesserte Kanal-Fader-Kurven: die drei Kurven wurden für mehr Präzision und Kontrolle angepasst.
Neue EQ-Kurven: sorgen für mehr Präzision in Höhen, Mitten und Bässen.
Noch genauere Clip-Anzeigen: durch die Überarbeitung der Gain-Struktur wird nun sichergestellt, dass die Pegelanzeigen nicht zu schnell in den roten Bereich gehen.
Peak-Limiter: verhindert auch bei hohem Pegel Übersteuerungen.

Mehr Kontrollmöglichkeiten für viele Effekte und ein unabhängiger Send/Return

Die Effekte und die Regler des DJM-900NXS2 wurden vollständig überarbeitet, um noch mehr Kontroll- und Bearbeitungsmöglichkeiten zu eröffnen:

6 Sound-Colour-FX:

Neuer Sweep: ersetzt Gate/Comp
Neuer Parameter-Regler: verändert verschiedene Parameter für jeden Effekt.
Größere Regler: sorgen für eine feinfühligere Steuerung aller Sound-Colour-FX.

14 Beat-FX:

Neue FX: Ping-Pong, Vinyl-Brake, Helix, Pitch, verbesserter Reverb.
Größeres X-Pad mit OLED-Anzeige: bessere Übersicht, einfacheres Umschalten von FX und leichteres Ändern von Parametern.
FX-Frequenz: auswählen, in welchem Frequenzbereich die Effekte arbeiten sollen.
Kanalwahl-LED: sofort sehen, auf welchen Kanälen die Beat-FX aktiv sind.
Unabhängiger Send/Return: zur Verbindung von externe Hard- und Software neben den internen FX. Dank Inter-App-Unterstützung können auch FX-/Instrumenten-Apps wie zum Beispiel die virtuelle RMX-1000-App auf einem iPad eingebunden werden.
2 USB-Anschlüsse, 4 Phono-Eingänge und DVS-Unterstützung sorgen für mehr Flexibilität und nahtlose DJ-Übergaben
2 USB-Anschlüsse und ein Eingangswahlschalter auf der Oberseite sorgen für nahtlose DJ-Übergaben zwischen verschiedenen PCs oder Macs.
DVS-Steuerung: DJs können Plattenspieler oder Player nutzen, um damit die Performance-Software Rekordbox DJ über das Rekordbox DJ DVS Plus-Pack (in Kürze verfügbar) zu steuern.
4 Phono-Eingänge: einfach bis zu 4 Plattenspieler an die Kanäle 1, 2, 3 oder 4 anschließen.

Pro DJ Link über LAN oder USB für mehr Anwendungsmöglichkeiten und Flexibilität

Dank Pro DJ Link können DJs bis zu vier Player miteinander verbinden und damit auf eine gemeinsame Quelle für Musik-Daten zugreifen. Im Zusammenspiel mit Rekordbox bieten sich damit noch weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Quantisierung. Über USB kann zudem eine Verbindung mit einem PC oder Mac hergestellt werden, um Rekordbox DJ und andere DJ-Software mit allen vier Playern zu steuern.

Verbesserte Bauweise für den Profi-Einsatz

Magvel-Fader: sehr gut ansprechender Magnet-Crossfader, der ein extrem weiches Regelverhalten mit einer langen Lebensdauer vereint.
2 Kopfhöreranschlüsse mit 6,3-Millimeter-Stereoklinke und 3,5-Millimeter-Mini-Stereoklinke
Vergoldete Cinch-Buchsen

So könnte es nun – sehr zur Freude von Pioneer – künftig in der DJ-Booth aussehen.
So könnte es nun – sehr zur Freude von Pioneer – künftig in der DJ-Booth aussehen.

Soweit die offizielle Darstellung, nun der händische Erstkontakt mit den neuen Geräten. Ein in Anschlag gebrachter Zollstock zeigte, dass Mixer und Player sowohl in der Tiefe, wie auch der Höhe gewachsen sind: 9,4 Millimeter haben beide an Länge gewonnen, sieben sind es in der Höhe. Das verstärkt die immer schon souveräne Optik noch weiter und bietet den Fingern mehr als genug Raum für die Arbeit. Tatsächlich fühlen sich sämtliche mechanischen Komponenten – besonders Fader und Jogwheel – einen Hauch tighter an, als bei ihren Vorgängern.
Dass bei der Entwicklung der MK2s tatsächlich fast alle Bauteile noch mal auf den Prüfstand gestellt und verbessert wurden, enthüllte ein mehrseitiges, internes Entwicklerdokument, das zu späteren Stunde aus unbekannter Quelle auftauchte. Hier konnte man Zeile für Zeile ablesen, wo überall Revisionen und Verbesserungen erfolgt sind – nämlich kurz gesagt: überall.

Fotostrecke: 2 Bilder Kleines aber feines Detail: Der neue DJM-900 verfügt über vier Phono-Eingänge. Der Mikrofoneingang ist auf die Stirnseite gewandert.

Natürlich merkt man den neuen Versionen an, dass sie auf eine enge Verzahnung mit Rekordbox ausgelegt sind: Der umfassende Datenaustausch, die vier neu hinzugekommenen Hot-Cue-Taster (CDJ-2000NXS2), der duale USB-Port (DJM-900NXS2) zum (endlich) unterbrechungsfreien Handover zweier DJs sprechen für sich. Etwas wenig Beachtung fand dabei unter den Anwesenden der neu hinzugekommene USB-Port über der Effektsektion.
Der kann nämlich nicht nur als separater Zuspieler Verwendung finden, sondern auch als vollwertige, digitale Effektschleife verwendet werden. Da er sich einem angeschlossenen Rechner oder Tablett gegenüber als Ein- und Ausgabeport präsentiert, darf beispielsweise ein angeschlossenes iPad problemlos als vollwertiges Effektgerät genutzt werden. In der Pioneer-Booth kam dafür die neue iPad-Version des hauseigenen Klangverbiegers RMX-1000 zum Einsatz. Ein kurzer Test mit der Schnittstellen-App Audiobus zeigte aber, dass auch jede andere App nutzbar ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Strom und Audio für das iPad: Eine neue Buchse am DJM-900NXS2.

Es ist am Ende die Summe der vielen kleinen Details, die neuen NXS2-Versionen tatsächlich besser machen und auch Zweifler, die die Vermutung äußern könnten, dass es hier lediglich um geschicktes Marketing handelt, überzeugen sollten. Das beginnt beispielsweise schon bei der Pegelanzeige (DJM-900NXS2), die die zur Normalität gewordene Unart vieler DJs berücksichtigt, die Kanäle nicht bis zur Null-dB-Marke, sondern über die volle Länge, bis in den roten Bereich auszusteuern.
Dem trägt die neue Version Rechnung, indem hier nach oben hin ein LED-Segment ausgespart und die Skalierung geändert wurde, sodass DJs viel eher das optische Bild haben, den Kanal voll auszufahren, obwohl sie faktisch mit demselben Pegel arbeiten wie vorher. Dazu passend signalisiert nun eine neu hinzugekommene Clip-LED, wenn pegeltechnisch alles zu spät ist.
Deutlich profitiert hat beispielsweise auch die Effektsektion: Dort zeigt nun ein OLED-Display weitaus präziser ablesbar die Parameterwerte an, die sich mit dem neuen Touch-Pad mit Quantisierung viel besser ansteuern lassen. Das klanglich die Flankensteilheit und Einsatzfrequenzen der EQs noch mal optimiert wurden, damit insbesondere beim Cutten des Bass, der Rest des Frequenzbereichs einen Großteil seine Dynamik und Integrität behält, konnte durch einen ersten Hörtest bestätigt werden. 

Direkt nebeneinander montiert, gut zu erkennen: Die Null-dB-Marke sitzt weiter oben.
Direkt nebeneinander montiert, gut zu erkennen: Die Null-dB-Marke sitzt weiter oben.

Ein ganz ähnliches Bild bietet sich auch beim CDJ-2000NXS2: Großen Neuerungen wie etwa dem nun berührungsempfindlichen Display mit On-Screen-Tastatur und Needle-Drop direkt in der Wellenform, stehen kleinere Verbesserungen gegenüber, wie etwa die neue Beat-Phasen-Anzeige, die auch kleinere Drifts gut visualisiert und zum Auflegen ohne Sync einlädt. Ebenfalls mehr als willkommen: Die nun auf 2×4 Punkte angewachsene Hot-Cue-Sektion, deren Farbkodierung sich automatisch mit Rekordbox synchronisiert.

Fotostrecke: 2 Bilder Im direkten Vergleich des CDJ-2000NXS2 mit seinem Vorgänger fallen primär die vier neuen Hot-Cue-Taster auf.

Resümee

Nach dem ersten Pioneer NXS2-Hands-On waren wir angenehm überrascht. Zum einen, weil es sich hier nicht um vordergründige Kosmetik handelt, sondern um ernsthafte Revisionen. Um gut begründete, umfassende Verbesserungen, die sämtliche Baugruppen und Bedienvorgänge betreffen. Zum anderen, weil das Vorhaben so elegant gelungen ist, dass die Umgewöhnung für bestehende 2000/900er-DJs ohne dramatische Umlernphase erfolgen kann.
Das Pioneer hier auf Konsistenz setzen steht einer Firma, die sich zum De-facto-Standard entwickelt hat, natürlich ausgesprochen gut zu Gesicht und ist keine Selbstverständlichkeit. Muss man nun jetzt sofort seine alten Gerätschaften verkaufen, einen Kredit über knapp siebentausend Euro aufnehmen, um als DJ keinen epochalen Trend zu verschlafen? Nein, das muss man sicherlich nicht. Denn zum einen ist es – so gut die neuen Versionen auch im Kleinen, wie im Großen sind – sicherlich kein kompletter Paradigmenwechsel, der das DJing für immer verändert wird. Vielmehr dürfte es auch bei der NXS2-Serie eine längere Übergangsphase geben, in der einige Early Adpoters – zumeist solche DJs, die die genannten siebentausend Euro als Abendgage kassieren – sich die Teile besorgen. Nach und nach werden dann sicherlich auch Clubs, die ihren Gerätepark aktualisieren auf das neue Laufwerk und den Mixer umsteigen. Dass die NXS2-Serie ihren Weg auf die Bühnen und in die DJ-Booths findet wird, dürfte man trotz (oder gerade wegen) der ziemlich sportlichen Preisgestaltung, als gesichert ansehen. Denn sowohl in Bezug auf die Markpräsenz, das Image, wie auch – letztlich das Entscheidendste – die technische, klangliche und qualitative Ausführung, führt derzeit und mit der neuen Generation mehr denn je kaum ein Weg an Pioneer vorbei.

Preise:

CDJ-2000NXS2: 2.299,- EUR (UVP)
DJM-900NXS2: 2.299,- EUR (UVP)

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Kleines aber feines Detail: Der neue DJM-900 verfügt über vier Phono-Eingänge. Der Mikrofoneingang ist auf die Stirnseite gewandert.

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