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Orange AD200B MK3 Test

Details

Die 200 Watt Röhrenpower gibt’s natürlich nicht im derzeit angesagten schlanken Fliegengewicht-Handtaschenformat, aber mit seinen 25 kg liegt der orangefarbene Brite immer noch deutlich unter dem Gewicht einiger anderer Vollröhrenamps dieser Leistungsklasse und ist relativ mühelos mit dem oben angebrachten Griff zu transportieren. Dabei ist das Gehäuse wirklich sehr solide und stabil, und die Qualitätsanmutung auch der anderen Komponenten hervorragend, um nicht zu sagen erstklassig. Allerdings sollte man das in dieser Preisklasse auch erwarten können.
Die Vorstufe arbeitet mit einer Doppeltriode des Typs ECC83 und einer ECC81, die Endstufe hingegen ist mit vier bewährten 6550 Endröhren ausgestattet. In der Röhrenbestückung hat sich also im Vergleich zum Vorgängermodell nichts geändert. Die zurückgesetzte, weiß lackierte Frontplatte ist durch zwei Chrombügel zusätzlich geschützt und beherbergt außer dem überdimensionierten „Orange“-Schriftzug nicht allzu viele Komponenten, was aufgrund des spartanischen Konzeptes des AD200 ja auch auf der Hand liegt.

Weil der Röhrenamp aus England kommt, herrscht auf der Frontplatte selbstverständlich strikter Linksverkehr: Sämtliche Bedienelemente sind spiegelverkehrt zur normalerweise gewohnten Anordnung angebracht. Ganz rechts sitzen also die zwei Inputs für aktive und passive Bässe, gefolgt von einem großen und sehr griffigen Gainregler, den drei EQ-Potis für Bass, Mid und Treble und einem ebenfalls großen Master-Volume-Regler. Die  Betriebslampe im Vintageformat, Standby und Powerschalter runden das übersichtliche Cockpit des AD200B ab. Wie bei Orange-Verstärkern üblich, zieren selbstverständlich auch den AD200 schmucke Piktogramme auf einem orangefarbenen Streifen – das Ganze natürlich zusätzlich zur Beschriftung, um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen. Die Rückseite ist ähnlich schnell abgefrühstückt wie die Front, hier finden sich der Stromanschluss, diverse Sicherungen, ein Slave-Out und drei Speaker-Out-Klinkenbuchsen, fertig. Zwei der Speaker-Outs sind für 4 Ohm, der dritte für den Betrieb mit 8 Ohm Boxen vorgesehen. Man kann also bei Betrieb mit zwei 8 Ohm Boxen beide direkt in den Amp stöpseln, es ist also kein Durchschleifen einer Box notwendig. Der Line-Out ist wirklich nur zur Signalweiterleitung an eine weitere Endstufe geeignet, zum Aufnehmen oder zum Anschluss an die PA produziert er zu viele Nebengeräusche.

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Profilbild von Pat

Pat sagt:

#1 - 10.04.2014 um 16:09 Uhr

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Weil noch niemand kommentiert hat: Was für ein unfassbar geiler Gain-Sound! :-)

Profilbild von BonedoJulian

BonedoJulian sagt:

#2 - 15.04.2014 um 13:16 Uhr

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Vielen Dank für deinen Kommentar! Das ist die Kraft der Röhre :)

Profilbild von Karl

Karl sagt:

#3 - 16.09.2014 um 22:56 Uhr

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Danke für den feinen Test - die Sounds sind wirklich sehr überzeugend. Da das gute Stück nun ja keinen DI Out hat und der Line-Out nicht wirklich was hergibt - wie würdet ihr empfehlen das Signal vom Amp im Studio abzugreifen? Bzw. evtl. eine Frage an Hr. Wind - wie wurden die Samples für diesen Test aufgenommen?
Vielen Dank :-)

Profilbild von Rainer

Rainer sagt:

#4 - 17.09.2014 um 13:07 Uhr

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Hallo Karl, danke für deinen Kommentar! Für die Audio-Beispiele habe ich eine Mischung aus dem Line-Out Signal und einer mikrofonierten Box (Epifani 3x10 + SM57) verwendet. Im Studio würde ich den Orange auch mit einer passenden Box aufnehmen und gleichzeitig das saubere Basssignal mitschneiden, damit man hinterher je nach Musikstil oder Soundvorstellung mischen kann. Beste Grüsse - Rainer

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