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Mesa Boogie Throttle Box EQ Test

Die Mesa Boogie Throttle Box EQ im bonedo-Test – Der Name zaubert immer noch Glanz in Gitarristenaugen, und bei Mesa Boogie gehören die den Protagonisten fast aller Stilrichtungen und Genres. Was mit Santanas sahnigem Leadsound Anfang der Siebziger begann, fand seine Fortsetzung in Country, Pop und Jazz und zeigt sich sogar verantwortlich für wenigstens einen wegweisenden Metal-Trademarksound. Die Jungs von Metallica waren es, die sich den 5-Band EQ ihrer Boogies kurzerhand zu einem V zurechtbogen und einen Ton kreierten, der fortan als Mid-Scoop-Sound Karriere machen sollte. Für Verstärker, die sich heute um die Aufnahme in die heiligen Hallen der Metal-Zunft bewerben, gehört dieser Klang zu einer der Hauptdisziplinen der Aufnahmeprüfung. Klar, dass diese Maßstäbe erst recht angelegt werden, wenn der Hersteller selbst kreativ wird und Effektpedale vorstellt, die genau diesen legendären EQ an Bord haben.

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Die Mesa Boogie Throttle Box EQ ist ein solcher Kandidat, ein Distortion-Pedal mit zwei unterschiedlichen Zerrmodi, das außer dem bekannten rauen Boogie-Ton auch die legendäre V-Kurve beherrschen soll. Den kleineren Vorgänger, die Throttle Box ohne EQ, hatten wir bereits in der Mangel und befunden, dass sie eindeutig in der Pedal-Champions League mitspielen kann. Spannend, ob der größere Bruder dem tatsächlich das Sahnehäubchen aufsetzen kann.

Details

Auch die Throttle Box EQ steckt in einem Metallgehäuse in Schwarz-Metallic und präsentiert seine Bedienelemente auf einem aufgenieteten schwarzen Paneel. Die Regelmöglichkeiten sind in zwei Reihen übersichtlich angeordnet, oben die vier Potis wie bei der kleinen Version und dazwischen die zweifarbige Status-LED. Die leuchtet gelb, wenn der Lo-Mode aktiv ist, und rot im Hi-Mode. Die Reihe darunter wird vom schon erwähnten 5-Band EQ beherrscht, der über die links und rechts von ihm beheimateten Mini-Schalter den beiden Modi zugeschaltet wird. Ob sich ein Modus mit ihm schmücken darf, zeigen die LEDs unter den Schaltern. Die linke  Außenposition wird von einem Mini-Poti besetzt, das sich – zusätzlich zum grafischen EQ – um die Mitten kümmert, rechts außen wartet ein Mini-Taster, der bei Bedarf einen Booster anwirft. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Throttle Box EQ hat eine deutlich erweiterte Ausstattung gegenüber der Standard-Version.

Unterhalb der Schieberegler stellt sich ein stabiler Metallbügel unkoordinierten Fußkontakten entgegen, und den Abschluss bilden am unteren Rand zwei Standardfußschalter, der linke, mit Hi-Lo  bezeichnete, wechselt zwischen den beiden Zerrmodi, der rechte Bypass-Schalter aktiviert den Effekt. Dem Anspruch angemessen handelt es sich um einen True-Bypass, der das Eingangssignal bei inaktivem Pedal unbeeinflusst passieren lässt. Die Anschlüsse für Gitarre und Verstärker befinden sich an den Seiten, rechts geht’s rein, links raus in Richtung Amp. Das Pedal kann mit einer 9V-Batterie betrieben werden, die nach Lösen von vier Schrauben hinter der Bodenplatte Platz findet. Bei einem Bedarf von 45mA sollte man aber über den Einsatz eines externen Netzteils nachdenken, das an der Front  Anschluss findet. 

Es gibt viel einzustellen bei diesem Pedal – und das nicht nur hinsichtlich des zusätzlichen Equalizers.
Es gibt viel einzustellen bei diesem Pedal – und das nicht nur hinsichtlich des zusätzlichen Equalizers.

Gegenüber der „kleinen“ Throttle Box wartet die Throttle Box EQ außer mit der zusätzlichen 5-Band Klangregelung auch mit einem zweiten Zerrmodus auf – Lo- und Hi-Mode werden über besagten Fußschalter angewählt. Die zwei Modi unterscheiden sich in ihrer Gainstruktur, der Hi-Mode liefert eine etwas heftigere Verzerrung, genaueres dazu gibt’s gleich im Praxisteil. Deren Lautstärken lassen sich getrennt mit den beiden ersten Potis auf dem Bedienpaneel einstellen, die Regler für Zerrgrad und Klangfarbe, also Gain und Tone, werden gemeinsam genutzt. Weitere Feineinstellungen sind Sache des Mid Cut-Reglers und des Boost-Schalters. Das kleine Mid Cut Poti senkt den Mittenbereich, je weiter es aufgedreht wird, der Boost fügt dem Signal etwas mehr Gain und Low End hinzu – zwei Features, die ebenfalls in beiden Modi aktiv sind. Der grafische EQ hingegen wird getrennt beiden Zerrmodi zugeschaltet, dafür sind die zwei Mini-Switches (Hi und Lo) neben dem Equalizer zuständig. Mit ihnen lassen sich die Frequenzbereiche 80, 240, 750, 2200 und 6600 Hz mit den Schiebereglern um +/- 12 dB verschieben. Die berühmte V-Kurve ist also einstellbar und der Mid Scoop Sound so noch etwas detaillierter justierbar als allein mit dem Mid-Cut Regler. 

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