Markbass MB Mini Dist Test

Der Markbass MB Mini Dist im bonedo-Test  –  Es gab Zeiten, da waren Bassverzerrer out. Alles musste clean sein, so sauber, dass man tiefe Frequenzen quasi vom Fußboden lutschen konnte. Aber diese Zeiten sind offensichtlich passé. Seit einigen Jahren nämlich kommen die Hersteller von Effektpedalen mit stets neuen Varianten des Bass-Overdrives auf den Markt. Offensichtlich kurbelt die gestiegene Nachfrage der Tieftöner das Ideenreichtum der Industrie an.

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Bereits vor einiger Zeit stellte der italienische Hersteller Markbass ein Bassverzerrerpedal im Miniformat vor, das nun lieferbar ist und ein Primärproblem gezielt anpeilt, den Platzmangel. Tatsächlich sollte dieser zerrende Winzling auf nahezu jedes noch so übervölkerte Effekt-Pedalboard passen, zumal er trotz seiner bescheidenen Abmessungen sehr variable Einstellmöglichkeiten verspricht. 

Details

Das Markbass Mini Dist Pedal wird mit 12V Netzteil ausgeliefert. Hier kursieren im Internet widersprüchliche Aussagen, so sei hier noch einmal explizit erwähnt: Das Netzteil ist im Lieferumfang enthalten! Darüber hinaus funktioniert es auch mit handelsüblichen 9V Adaptern, wobei aber ein Netzteil für den Betrieb grundsätzlich erforderlich ist, denn für eine Batterie bietet das kleine, solide Metallgehäuses effektiv keinen Platz. Auch hier kursieren falsche Aussagen im Netz, die von möglichem 9V-Batteriebetrieb sprechen. Der leicht versenkte Anschluss für das Netzkabel liegt auf der linken Seite.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Anschluss für das Netzteil ist seitlich, ein Batteriebetrieb ist aber nicht möglich.

Der Aufbau ist schlicht, übersichtlich und entsprechend schnell beschrieben. Ein wesentlicher Punkt in der Konstruktion ist sicherlich, dass die zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgang an der schmalen Stirnseite angebracht sind und nicht wie üblich an den Flanken. 
Der Effekt des Markbass Mini Dist wird über einen verchromten Druckschalter an- und ausgeschaltet. Ist er aktiv, wird dies durch eine blaue, sehr hell leuchtende LED oberhalb des Schalters angezeigt. Im Standby-Betrieb läuft das Basssignal über eine True Bypass-Schaltung, umgeht also sämtliche interne Elektronik, indem es das Signal unmittelbar vom Eingang zum Ausgang schaltet.
Vier paarweise angeordnete Potenziometer mit – wie für Markbass typisch – gelben Knöpfen stehen zur Regelung der Effektparameter bereit:

Vier Potis auf engem Raum
Vier Potis auf engem Raum

Level: Regelt die Gesamtlautstärke, bzw. dient der Angleichung der Effektlautstärke an das trockene Bypass-Signal.
Drive: Regelt die Stärke der Verzerrung
Tone 1: Addiert mit fest eingestellten Werten von Dezibel, Frequenzbreite und Flankensteilheit stufenlos Frequenzen von 200 Hz bis 2,5 kHz zum Effektsignal, was jedoch in keiner verfügbaren Dokumentation spezifiziert werden kann.
Tone 2: Beschneidet die Mittenfrequenz um 800 Hz stufenlos von 0 db (bei voller Linksdrehung des Potenziometers)  bis -20 dB (bei voller Rechtsdrehung des Potenziometers).
Insgesamt macht das Pedal trotz seiner geringen Größe einen sehr robusten Eindruck. Im Lieferumfang sind auch vier kleine Gummipolster enthalten, die auf die Standfläche geklebt werden können, um den Rutschwiderstand zu erhöhen. Das Pedal ist mit 174 Gramm nicht schwer, aber schwer genug, um einen soliden Stand zu gewährleisten. Alles andere würde bei den kleinen Abmessungen nur dazu führen, dass es unkontrolliert bei jedem Schaltvorgang unter dem Fuß weggleitet. Hier ist das Verhältnis zwischen Gewicht und Größe sinnvoll abgestimmt.

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