Digigram Cancun222-Mic Test

Das Audiointerface Digigram Cancun222-Mic im bonedo-Test – Mobiles Recording-Equipment ist angesagt wie nie zuvor. Schnelleren Prozessoren und günstigem Arbeitsspeicher sei Dank, können heute auch Laptops problemlos als DAWs agieren. Dabei bleibt jedoch die Wahl eines passenden Audio-Interfaces eine der größten Herausforderungen. Schließlich soll es in den meisten Fällen klein sein, bestmöglichen Klang bieten und mit vielen oder zumindest den wichtigsten Features aufwarten.


Auf dem mittlerweile nahezu unüberschaubaren Markt der mobilen Audio-Schnittstellen tummeln sich zahlreiche Anbieter. In diesem Test widmen wir uns mit Digigram einem der exotischeren, weil (noch) nicht so weit verbreiteten Vertreter der Interface-Zunft. Er hat das futuristisch anmutende Cancun222-Mic im Programm. Wir dürfen gespannt sein, ob das Audio-Interface hält, was sein stylisches Äußeres verspricht.

Details

In einem Päckchen in Schuhkartongröße findet der interessierte Tester eine schwarze Transporttasche und ein Tütchen mit diversen Kleinteilen. Was haben wir denn hier? Ein Datenblatt mit Messwerten und ein personalisierter Gutschein über einen faltbaren, offenen Kopfhörer (Sennheiser PX-100 II), der immerhin knapp 50,-€ kostet. Außerdem entdecke ich noch ein Staubtuch. Tja, hätte mich jemand anhand dieser Beigaben gefragt, welchem Produkt diese Dreingaben beiliegen, so hätte ich von dieser Zusammenstellung nicht unbedingt auf ein Audio-Interface getippt. Ein Blick in die gepolsterte Transporttasche versichert mir aber, dass wir im richtigen Film sind und die Vorstellung beginnen kann.
In der mit dem Herstellerlogo bestickten Zwei-Fächer-Tasche, die sich praktischerweise mit einem Klettverschluss sichern lässt, findet sich ein rosa Plastiktütchen, das tatsächlich das Audio-Interface beherbergt. Und nicht nur das: Ein aufwändiges Breakout-Kabel und ein USB-Kabel in Y-Ausführung sind ebenfalls sicher im Transportbehältnis verstaut. Vor allem Letzteres lässt mir zunächst Fragezeichen über dem Kopf schweben. Schauen wir uns deshalb das Ganze doch mal etwas genauer an. Los geht’s mit den technischen Werten.

Fotostrecke: 6 Bilder Transporttasche

„High Performance“ ist das Stichwort, mit dem Digigram das Audio-Interface bewirbt. Und tatsächlich: Im Interface ist ein Dual Core-Prozessor mit 2 x 500 MIPS verbaut. Der laut Hersteller äußerst linear klangverarbeitende Audiowandler arbeitet mit dem typischen Frequenzumfang von 20 Hz bis 20 kHz und liefert eine Auflösung von maximal 24-bit/192 kHz sowie einen analogen Headroom von +25 dBu. Der Signal-Rausch-Abstand bewegt sich um 110 dB(A). Damit steht das Audio-Interface den Top-Produkten anderer Hersteller in nichts nach.
Die herstellerseitige Auslese im Cancun222-Mic zeigt sich auch bei der Wahl der verwendeten Vorverstärker. +55 dB Gain sind zeitgemäß und die angegebene gesamte harmonische Verzerrung plus Rauschen bewegt sich bei -105 dB, was mehr als konkurrenzfähig ist. Möglich sollen Latenzzeiten unterhalb von 4 Sekunden sein – was wir natürlich testen werden. Der interne Mixer soll ein latenzfreies Abhören von Signalen ermöglichen. Eine Pad-Funktion kann für eine Pegelabsekung um 30 dB sorgen. Sollen Kondensatormikrofone betrieben werden, kann auch eine Phantomspannung bereitgestellt werden.
Für die Kommunikation mit dem Rechner (wahlweise Mac oder PC) sorgt eine native Einbindung der Audiostreams per USB 2.0. Broadcast-Professionals können sogar auf eine direkte Codec-Anbindung per Audio-over-IP zurückgreifen, die mittels der Software Iqoya V-Mote funktioniert und beliebige Laptops zum SIP-kompatiblen Full Duplex-Recorder macht. Und wie es sich für ein Audio-Interface für professionelle Broadcast-Umgebungen gehört, arbeitet es auf digitaler Ebene selbstverständlich mit dem AES/EBU-Format.

Fotostrecke: 4 Bilder Futuristisches Design kennzeichnet das u00c4uu00dfere des Interfaces.

Sowohl die digitalen als auch die analogen Ein- und Ausgänge des Audio-Interfaces werden in einer einzigen D-Sub25-Buchse gebündelt. Ein im Lieferumfang enthaltenes Breakout-Kabel dient als Mini-Multicore und spleißt den Kabelstrang in farblich codierte männliche und weibliche XLR-Stecker beziehungsweise -Buchsen. Dadurch stehen dann neben zwei symmetrischen Mono-Eingängen für Line/Mikrofonsignale auch zwei symmetrische Line-Level-Ausgänge sowie je ein symmetrischer Stereo-Ein- und -Ausgang für digitale Audiosignale im AES/EBU-Format bereit. Es gibt zudem noch eine fest verbaute XLR-Buchse als Mikrofoneingang, um symmetrische Signale aufzugreifen. Diese dupliziert den XLR-Eingang von Kanal 1 am Breakout-Kabel. Der D-Sub-Stecker des mitgelieferten Breakout-Kabels kann fest am Anschluss auf der Geräterückseite verschraubt werden. So kann kein versehentliches Kabelziehen stören. Die im Audio-Interface verbaute XLR-Buchse von Kanal 1 hat eine Rückhaltefunktion, die ebenfalls das Herausrutschen des Kabels verhindert. Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Stereo-Kopfhörerausgang. Als sei dies nicht genug, ist auch eine TOSLINK-Buchse vorhanden, die zukünftig optische Digitalsignale im ADAT-Format verarbeiten und ausgeben können soll. Dies wird mit einem der kommenden Software-Releases möglich sein.

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Robert G sagt:

#1 - 25.09.2014 um 14:08 Uhr

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Hi,im Abschnitt "Detail" meint Ihr bestimmt "Es sollen Latenzen unter 4ms (nicht Sekunden) möglich sein.Sonst gutes Review.

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peter sagt:

#2 - 25.09.2014 um 14:57 Uhr

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unter 3 ms latenz? rechnerisch vielleicht, aber nie real bzw. global - habt ihr dass denn nicht nachgemessen???

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