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C&C Player Date “Big Beat” Drumset

Die Player Date Serie von C&C Drums ist eine Hommage an Vintage-Kits der ersten Stunde. Es handelt sich aber bei den hübschen Trommeln nicht um Staffage für ein Titanic-Museum, diese Instrumente warten darauf, von echten Trommlern beschlagen zu werden. Einer massiven Erwartungshaltung kann sich denn auch kein Eigentümer eines solchen Sets entziehen. Wer ein C&C Drumset spielen möchte, der muss wissen was er tut, was er will und braucht ein ähnliches Maß an Stilbewusstsein wie sein Instrument. Kurzum: C&C produzieren Sets für Männer und stellen mit den Player Dates eine Drum-Linie vor, die einem Besuch im Herrensalon gleicht.

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Die Serie umfasst drei Trommelkonstellationen in drei unterschiedlichen verfügbaren Finishes. Die Finishes und Größen kann man miteinander kombinieren, wie man lustig ist, das ergibt, lirum larum Löffelstiel, neun mögliche Drumsets. Auf die Snare im Setup kann man jeweils verzichten, was den Preis um 300 Euro drückt. Die drei Kesselkombis tragen so deutliche Namen wie “Bonzo” (mit 24er Bassdrum und einer 8″ tiefen Snare), “Be Bop” (mit typischen Jazz-Größen) und “Big Beat” (22er Bassdrum und 6,5″ tiefe Snare). Letztere Kombi steht bei uns zum Test bereit in einem leckeren Honey-Finish. Die Bezeichnung gibt bereits deutliche Hinweise auf mögliche Anwendungsgebiete, die wir in diesem Test erforschen, als wären wir auf der Suche nach Flug MH370.

Details

Aktuell schrumpft die Zahl der brauchbaren Alt-Kits auf Ebay stetig und wo das Gut verknappt, steigt der Preis. Dieser Umstand spielt C&C in die Karten, deren Listenpreis für ein Big Beat so langsam dem Preis für ein altes Ludwig Big Beat Drumset entspricht. Es gibt allerdings ein paar gewaltige Unterschiede zwischen vielen Vintage-Kits großer Marken und denen von C&C: Aus Kostengründen und aus Mangel an gelagerten Hölzern bedienten sich einige Hersteller in der Hochphase der Beatles auch gerne mal bei Bananenkisten vom Hafen, um der großen Nachfrage nach Ringo-Kits nachkommen zu können. Damit der Schmu nicht auffiel, wurden die Innenseiten der Kessel weiß lackiert. C&C hingegen benutzen für ihre Sets offenkundig astreines Mahagoni-Holz, gewachsen in Amerika. Erstaunlich ist das geringe Gewicht der Kessel, wenn man berücksichtigt, dass Mahagoni nicht per se besonders leichtes Holz ist und die Kessel mit jeweils sieben Millimetern Wandstärke vergleichsweise dick sind. C&C führen dieses Phänomen auf die Tatsache zurück, dass sie so wenig Kleber zum Verleimen der Holzschichten benutzen, wie nur irgend möglich. “Glue kills the tone!” ist dann auch einer der Leitsätze des Chefs Bill Cadwell.

Fotostrecke: 3 Bilder Bill Cadwell ist der Chef der Trommelschmiede Gladstone, die das C&C Player Date ‚Big Beat’ produziert.

Natürlich ist Klebe nicht unbedingt förderlich für das Schwingverhalten des Kesselholzes. ‘Darf’s etwas mehr sein?’ lautet hingegen die Frage beim Kesselholz, dessen Lagen deutlich dicker sind, als bei populären Konkurrenzprodukten üblich – ganz vintage eben. Die Gratung der Kessel verläuft bei Toms und Snare in einer sanften Kurve von Innen nach außen und sorgt so für maximalen Kontakt zwischen Holz und Fell. Mit einer sanft angedeuteten Gratung von 45 Grad unterscheidet sich die Bassdrum ansonsten kaum von denen der übrigen Trommeln des Setups. Alle Kessel bestehen aus sieben Lagen Mahagoni-Holz und sind acht Millimeter stark. Wieder sehr in Mode sind außerdem die klassischen Slingerland Radio King Lugs, die auch bei C&C umfassend verwendet werden. Die Player Dates sind mit den mittig an den Kesseln angebrachten durchlaufenden Slingerland-Böckchen ausgestattet, die sowohl die Schrauben des Schlag-, als auch des Resonanzfelles aufnehmen. Das ist nicht nur schön anzusehen, minimiert im Gegensatz zu separierten Böckchen auch noch dramatisch die Kesselauflagefläche (das wiederum ist im Zweifel gut für den Sound).

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bassdrum ist mit 14“ Kesseltiefe relativ flach. Schön ist der Wrap-Streifen auf den Spannringen.

Alle restlichen Hardwareteile sind auf dem technischen Stand von vor fünfzig Jahren – rudimentär verarbeitet aber stilecht. So sorgen einfache “Vintage Spurs” an der Bassdrum für Standfestigkeit und die ewig langen Spannschrauben der Bassdrum hängen in Claws, die zwar nach Ludwig oder Slingerland aussehen, aber doch die per Hand bedienbaren Flügelschraubenköpfe vermissen lassen. Ein Vierkant-Stimmschlüssel ist vonnöten.
Eine herrliche Reminiszenz an die good ol’ days sind die Spannreifen der Bassdrum, die aus dunklem Mahagoni gefertigt, und mit einer schmalen Bordüre “White Marine Pearl”-Folie (so heißt das Finish jedenfalls bei Ludwig) beklebt sind. Die weiteren Trommeln sind mit Coated Remo-Heads und dreifach geflanschten Stahl-Rims bespannt.
Das zum Test bereitgestellte Big Beat Drumset besteht aus einer 13″x 8″ großen Racktom, einer 16″x15″ Floortom, passender 14″x6,5″ Snaredrum und einer mit 22″x14″ recht kurzen Bassdrum.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Hängetom hängt nicht, sie klemmt auf einem Snareständer (den man bitte selber mitzubringen hat)
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